Wir nähen uns in die 20er

*Dieser Beitrag enthält unbezahlte Werbung in Form von Verlinkungen und Produktplatzierungen. Ich wurde nicht dafür bezahlt.

 

Mit ein paar Handgriffen ein Schnittmuster abändern undschon passen wir stilecht in die Zeit vor 100 Jahren. Für mein Kleid habe ichals Ausgangslage ein Schnitt von MAKESA genommen. Man kann aber jedes andereschlichte Schnittmuster für eine Oberteil nähen. Bein Schnitt ist sehrschlicht, auch ohne Brustabnäher, das Ganze funktioniert auch mit Abnäher.

Ich konnte nicht widerstehen und habe gleichzwei Versionen genäht, dabei habe ich mit der Rocklänge und der Ausschnittformexperimentiert.

 

Die erste Anpassung und auch das charakteristische Merkmal meiner Kleider ist die herabgesetzte Taille. Dazu habe ich bei Vorder- und Rückteil die Länge um 10cm erweitert und die Seiten parallel zur Stoffbruchkante in der Mitte von der oberen Ecke nach unten gezogen.

 

Diese Anpassung habe ich bei beiden Varianten gemacht.

 

Ausschnittvariante 1: Ein runder Ausschnitt. Diesen habe ich original gelassen, wie er im Schnittmuster war. Für eine schöne Verarbeitung habe ich den Ausschnitt mit Belegen verarbeitet. Diese sind ebenfalls aus dem Originalschnitt. 

 

Ausschnittvariante 2: Tiefer V-Ausschnitt. Dazu habe ich einen Grundschnitt angezogen und mit am Kleid markiert, wie tief der Ausschnitt sein sollte. Man kann auch nur vorne oder hinten den V-Ausschnitt machen, oder wie bei mir, vorne und hinten. Für die Vorlage habe ich das SM auf Papier übertragen, dann von der vorderen Ausschnittkante 15 cm an der Stoffbruchkante nach unten gemessen und den Punkt markiert. Der Punkt wurde mit der Schulternaht über eine Gerade verbunden und ist nun die neue Ausschnittkante.

Beim Rückenteil ging ich ebenso vor, setzte den Punkt einfach 40cm unter der Ausschnittkante. Dies ist ein eher tiefer Ausschnitt, man könnte auch 30 oder 20 cm nehmen. Da mein Rückenausschnitt etwas tiefer geworden ist. Habe ich ab der unteren Kante ca 17 cm nach oben gemessen und noch ein Spitzenband eingenäht, um später die Unterwäsche zu verdecken und dem Kleid etwas mehr Halt zu geben. Ich habe das ganze von Hand angenäht (auf den Bildern am Ende des Beitrags ist das Band zu sehen).

 

Durch die Anpassung der Länge und die optionale Anpassung erhielt ich die oberen SM Teile . 

Die ungefähre Form ist in der Schemazeichnung zu erkennen, die Teile werden im Stoffbruch (SB) zugeschnitten.

 

Für die Belege übertrug ich die beiden SM Teile auf Papier und mass 4 cm ab, um Vorlagen für die Belege zu bekommen. Die Belege werden ebenfalls im SB zugeschnitten.

Dann werden die Ausschnitte mit den Belegen verarbeitet.

 

 

Rockvariante 1: Durch das Verlängern der Oberteile, entschied ich mich für eine Kürzen der Rockteile um 10 cm. Da bei meiner Vorlage die Rockbahnen gegen unten etwas breiter werden, habe ich die 10 cm oben gekürzt. Die Teile wurden dann normal weiterverarbeitet.

 

Rockvariante 2: Normale Rockbahn mit einer Länge von 60cm verarbeitet. Oben wurde die Bahn eingereiht (rote Linie auf der Zeichnung), um die Länge auf die Breite der Oberteile anzupassen. Der Saum wurde zweimal um gebügelt und abgesteppt.

 

Ärmelausschnitte: Beide Kleider wurden ohne Ärmel genäht. Da das originale SM Ärmel hatte, fehlten die Belege. Für diese übertrug ich die Linien der Ausschnitte auf Papier und verbreiterte sie um 4cm (wie beim V-Ausschnitt). Dabei achtete ich darauf, dass die Belege an jedem Punkt 4 cm breit sind und mass, weil die Linie Rund war, an mehreren Stellen die Breite ab. Dann wurden die Belege verarbeitet.

Und mit diesen Anpassungen steht dem 20er Jahre Kleid nichts mehr im Wege.

 

Ich habe die Varianten 1 und die Varianten 2 zu zwei Kleider zusammengefügt. Einmal etwas kürzer und dafür einem schlichten Ausschnitt. Das zweite Kleid hat einen spektakulären Ausschnitt und der Rock ist hier etwas länger gestaltet. Die Kleider habe ich aus fliessenden Stoff genäht. Wenn man sich noch etwas unsicher über die Anpassungen ist, kann man das Kleid auch zuerst Probenähen.

 

So und nun bin ich auf eure neuen Kleider gespannt und wünsche euch viel Spass beim nähen.

Bis zum nächsten Mal

Larissa