DIY Restentasche

Wer kennt sie nicht, die kleinen Stoffresten am Ende eines Projekts, auf welche nie mehr ein Schnittteil passen wird, aber sie einem doch zu gross erscheinen, um einfach so wegzuwerfen.

 

Gerade bei festeren Stoffen fehlte mir lange eine Idee für die Resteverwertung, deswegen möchte ich meine momentane Lieblingslösung mit euch teilen.

Für das Projekt werden in ersten Linie Stoffreste verwertet. Dazu am besten etwas festere Stoffe, die zusammenpassen und ihr euch als Tasche vorstellen könntet. Ausserdem brauchen wir noch einen Druckknopf, Futterstoff und je nach Stoffresten Einlagen zum Aufbügeln.  Die einzelnen Schnittteile der Tasche lassen sich individuell anpassen und man kann jeden Rest noch gebrauchen.

 

 

Ich habe hier 20 x 16 cm genommen. Am besten macht ihr es etwas grösser, dass man nach bei den Rändern nach dem zusammennähen noch etwas begradigen kann, falls nötig. Nun kommt ein Viereck in der gleichen Breite aber mit nur der halben Höhe dazu. Ich habe es hier einmal auf mein erstes Viereck gezeichnet. Bei diesem Viereck werden die unteren beiden Ecken abgeschrägt. Aber nur die Ecken und nicht die ganze Seite. Wie viel abgeschrägt werden soll, ist dem Geschmack überlassen. Auf dem Foto habe ich einen 45 Grad Winkel eingezeichnet. Das Dreieck hat jeweils 5 cm Seitenlänge. Diese Schnittteil soll später die Taschenklappe werden.

 

Je nach dem wie ihr am liebsten arbeitet brauchen wir 1-3 Mal das grosse Viereck und 1-2 Mal die Taschenklappe, man kann es aber auch mit nur jeweils einem Teil jeder Grösse machen. Nun kommt das individuelle Design. Je nach dem wie eure Resten aussehen, könnt ihr nun die Teile den Stoffresten anpassen oder ihr schneidet zuerst die Schnitteile zu und platziert sie dann auf dem Stoff. So habe ich das Ganze gemacht. Beim Zerschneiden des Viereckts habe ich mich an der Taschenklappe orientiert, alle Linien sind parallel zu der Schräge der Ecken. Man kann das ganze aber so gestalten wie man möchte, auch bei der Anzahl der Teile ist man frei, denkt einfach daran, dass ihr sie später wieder zusammennähen müsst, also nicht allzu klein.

 

Für mein Rückteil habe ich die gleichen Schnitteile wie beim Vorderteil verwendet und aus 2 Teilen eines gemacht. Da kann man aber natürlich auch ein ganz neues Design machen oder alles nur aus einem Stoff nähen. 

 Für das Futter habe ich zweimal das grosse Viereck und einmal die Taschenklappe zugeschnitten. Da kann man auch puzzeln, meine Resten waren genug gross und ich verzichtet darauf.

 

Nachdem alle Teile ausgeschnitten waren, werden die Einlagen auf die Rückseiten gebügelt, ich habe es bei allen Teilen gemacht. Und danach kann das Puzzeln beginnen.

Die Teile der Tasche werden zusammengenäht und ich habe jeweils die Säume knappkantig abgesteppt, immer in das Teil, zu dem der eingefädelte Faden am besten gepasst hat. Wenn man die Puzzleteile zusammen hat, werden die Kanten begradigt falls nötig, das Schnittmuster ist sehr einfach und daher kann es zu Unregelmässigkeiten kommen. Dann werden die Vierecke auf die gleiche Grösse angepasst, ebenso wie die Beiden Taschenklappen.

 

Um die Tasche umzuhängen habe ich mir dieses Mal etwas anders überlegt als die üblichen Kettchen, welche man kaufen kann. Ich habe mir dünne Kettchen aus dem Baumarkt geholt. Um sie an der Tasche zu befestigen kann man Hacken und D-Ringe oder den Anhängern von Schlüsselanhängern. Hier entschied ich mich für letztere.

 

Bevor nun die Teile zusammengenäht werden, kommen zuerst noch die Hacken für die Umhängekette angenäht. Die Haken sind bei mir von alten Schlüsselanhängern und sozusagen ebenfalls Resten. Dazu zwei Viereck aus Stoff zuschneiden, grundsätzlich spielt es keine Rolle, aus welchem der Stoffe eurer Tasche sie genäht werden, ich habe den Stoff der Rückseite genommen. Die beiden Vierecke sind 3,5 x 10 cm gross und werden an der langen Seite zu einem Schlauch genäht, gewendet und auf beiden Seiten knappkantig abgesteppt. Dann werden die Hacken eingefädelt. Idealerweise passt die Breite der Bänder genau zur Breite der Hacken. Der obere Teil wird unten umgeschlagen und dann werden die Bänder mit den eingefädelten Hacken auf das Rückteil gesteppt, mit etwas Abstand zu den Rändern, 1,5 cm zum seitlichen Rand und 2 cm zum oberen Rand.

 

Nun werden die grossen Schnittteile zusammengenäht. Zuerst die beiden Taschenklappen rechts auf rechts. Dann gewendet und knappkantig abgesteppt. Dann die Aussentaschen an den untern drei Kanten. Beim Futter ebenfalls, dort an der unteren Kante eine Wendeöffnung offenlassen.

 

Nun werden die grossen Schnittteile zusammengenäht. Zuerst die beiden Taschenklappen rechts auf rechts. Dann gewendet und knappkantig abgesteppt. Dann die Aussentaschen an den untern drei Kanten. Beim Futter ebenfalls, dort an der unteren Kante eine Wendeöffnung offenlassen.

 

Zuerst kommt die Taschenklappe an die Tasche, dazu die Klappe rechts auf rechts auf die hintere Seite und knapp zusammennähen. Dann das Futter, mit der linken Seite nach aussen über die Tasche stülpen und an der oberen Kante einmal rundherum nähen. Dann kann die Tasche durch die Wendeöffnung gewendet werden und die Öffnung geschlossen. Dann die obere Kante knappkantig absteppen.

Nun fehlt nur noch der Druckknopf und die Kette.

Anstatt dem Druckknopf könnte man auch einen Magnetverschluss verwenden, den Druckknopf hatte ich jedoch noch Zuhause und so wurde dieser verwendet. Dazu die Mitte der Klappe markieren und etwa 2 cm entfernt vom Rand anbringen. Das Gegenstück dazu an dem Vorderteil befestigen, die Tasche schliessen und so die genaue Position erkennen.

Nun nur noch die Kette anbringen, meine ist ungefähr 1,10 Meter lang, das kann man aber individuell gestallten.

 

 

 

Und Tadaa, fertig ist die Tasche.