Märchenball

Mein Ballkleid hat es tatsächlich auf den Ball geschafft. Der Weg dahin war nicht immer leicht, aber es hat sich gelohnt.

 

Nachdem das Oberteil probegenäht war und passte, begann das Projekt erst richtig.

Zuerst mussten alle Teile des Schnittmusters auf Papier übertragen werden, bei den langen Rockbahnen war es schon etwas mühsamer, aber mit genug Zeit wurde ich auch damit fertig. Der Zuschnitt war danach ein Kinderspiel, wenn auch mein Zuschneidetisch an seine Grenzen kam, denn die einzelnen Rockbahnen waren ganz schön lange und der Stoff ziemlich gross. Auch das war machbar und nachdem alle Teile zugeschnitten waren und die Einlagen aufgebügelt, ging es ans Zusammennähen. Hier kam die erste grössere Hürde, der Satinstoff war sehr dünn und fliessend und man musste die Teile exakt aufeinander stecken, damit sich am Ende nichts verzieht. Ich war natürlich nicht immer so aufmerksam und konnte eine Naht zweimal nähen. Danach wusste ich, dass ich aufpassen musste.

Nachdem das nähen ohne weiter Zwischenfälle vonstatten ging, waren es Kleinigkeiten, welche die grössten Herausforderungen waren. So rannte ich Beispielsweise durch halb Zürich, bis ich im Besitz eines passenden Reissverschlusses war. Und ganz am Ende musste noch der Saum abgesteckt werden. Auch wenn ich meist alles selbst mache, eine kleine EinFrauFirma, half mir hier meine Mutter, alleine wäre es wohl nicht so gut herausgekommen. Es war nicht einfach und der Saum ziemlich lange, aber Aufgeben gibt es nicht.

Da der Stoff so fein ist, sollte der Saum von Hand umgenäht werden. Wie ich so bin, passierte das natürlich in letzter Sekunde, wortwörtlich in diesem Fall. So sass ich am Küchentisch meiner Grosseltern und nähte mit der Hilfe meiner Grossmutter die letzten Zentimeter des Saumes um, währenddessen ich eigentlich schon mein Make Up und Haare hätte machen sollen um pünktlich beim Ball zu sein. Natürlich hatte ich am Ende Verspätung, aber beim betreten es Balls war das schnell wieder vergessen.

Am Ende war es ein wunderschöner Ball und das Gefühl, mit einem selbstgemachten Kleid über die Tanzfläche tanzen, unbezahlbar.