Cinderella oder ein Traum in Blau

Ich bin immer noch verliebt in dieses Kleid. Es ist zwar schon etwas her, dass ich es das letzte Mal trug und es gibt nicht einmal ein vernünftiges Foto von mir in diesem Kleid, aber es ist trotzdem toll. 

Die Fotos habe ich mit meiner Freundin gemacht, sie hat sich sofort in das Kleid verliebt und wir konnten auch noch eine Prinz finden, ihr Prinz, damit das Foto komplett war (Foto ganz unten im Beitrag).

Es war kein leichtes Projekt. Nachdem ist vor über 1,5 Jahren das Gefühl hatte, es sei fertig, musste ich mir vor ein paar Monaten eingestehen, dass ich es besser kann. Der Rock war ja mehr oder weniger in Ordnung, aber das Oberteil war gelinde gesagt eine Katastrophe. Nach meinem Belle-Projekt (der Beitrag dazu kommt noch) konnte ich das auch nicht mehr abstreiten und machte mich an die Arbeit.

 

 

 

Das Kleid und seine Entstehung: 

 

Das Kleid ist eigentlich gar kein Kleid, sondern ein Oberteil und ein Rock. Ich hätte das Ganze am Ende auch noch zusammen nähen können, aber ich war mir nicht sicher, ob das gut kommen würde und deswegen liess ich es in zwei Teilen.

 

Das Oberteil war ein Schnittmuster von Norah Waugh, welches ich aber an einigen Stellen anpassen musste, bis es so aussah, wie ich es mir vorstellte. Es war nicht das erste Mal, dass ich mit diesem Schnittmuster arbeitete, trotzdem ging das erste Mal irgendwie alles schief und ich musste noch einmal von vorne beginnen. Das zweite Mal klappte es dann zum Glück.

Das Oberteil habe ich aus zwei Lagen Stoff genäht und mit Miederstäbchen verstärkt. Es war nicht ganz einfach, solche zu finden, da ich etwas längere brauchte, aber dem Internet sei Dank, ich fand einen Stoffladen, bei dem ich bestellen konnte.

Am Rücken schliesst sich das Oberteil mit einer Schnürung. Langsam habe ich immer mehr Routine im Ösen einsetzen, denn so ein Oberteil braucht ein paar, dass die Schnürung am Ende schön aussieht. Ich bin ein Fan solcher hübschen Schnürungen, sie sehen nicht nur schön aus, das Kleid ist auch in der Grösse verstellbar und nicht nur ich, sondern auch meine Freundinnen können es tragen und das finde nicht nur ich super.

 

Beim Rock war der grösste Kampf den vielen Stoff unter Kontrolle zu bringen. Da der Rock weit sein sollte, entschied ich mich für einen Teller Rock aus einem ganzen Kreis, leider war mein Stoff nicht breit genug und ich musste pro Lage zwei Halbkreisen zusammennähen. Der Schnitt war nicht kompliziert, aber die vielen Lagen eine Herausforderung. Der Rock besteht aus vier Lagen, einem Futterstoff und darüber drei Lagen Organza.

 

Jetzt ist noch die Frage offen, was denn darunter ist, denn das Volumen vom Rock kommt nicht von alleine. Die unterste Schicht ist ein Reifrock, nicht selbst gemacht und auch etwas zu kurz, aber als ich ihn damals kaufte, hatte ich noch nicht ein so grosses Know-how. Und solange er seinen Job gut macht, darf er bleiben. Um die einzelnen Reifen noch etwas zu kaschieren, kommt nach dem Reifrock noch ein Unterrock. So sind es am Ende drei Röcke und damit sechs Lagen Stoff übereinander. Aber ich würde sagen, für das Resultat lohnt es sich. Damit die vielen Rocklagen nicht so unangenehm auf der Hüfte sitzen, am Ende ist es doch ein gutes Gewicht, gibt es eine Korsage, die ist nicht selbst genäht, nur angepasst und ich sollte bei Gelegenheit eine idealere nähen. Aber auch sie tut, wie der Reifrock, ihren Job und ich bin zufrieden mit ihr. Und es gibt noch so viele offene Projekte.😉

Diese vielen Schichten wären das ganze Kostüm und auch wenn es etwas dauert, bis man das Ganze angezogen hat, macht es das Gefühl als Prinzessin lohnenswert.

 

Ich hoffe euch hat der Beitrag gefallen und bis zum nächsten Mal

Eure Larissa 💐